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Lernen in Zeiten von Corona

Noch nie hat die Digitalisierung in Deutschland einen größeren Schritt vorwärts gemacht als zu Zeiten der Pandemie. Das Gebot des Social Distancing hat unsere Arbeitsumgebung rasant verändert. Home Office ist das Zauberwort der Stunde. Wir treffen uns nicht mehr in der Teeküche oder im Konferenzraum, sondern im Chatroom und in Videokonferenzen.

Präsenzveranstaltungen sind nicht durchführbar

Das hat zwingend auch Auswirkungen auf unser Lernverhalten und den daraus resultierenden Anforderungen an Enterprise Learning. Finanzielle Träger der betrieblichen Weiterbildung sind nach wie vor die Unternehmen. Nach der Wirtschaftskrise von 2008 wurde die Weiterbildung in Kurzarbeit noch staatlich gefördert. Allerdings fand diese laut Adult Education Service (AES) noch 2018 zu 80 Prozent als Präsenzveranstaltung statt und das wird sich bis 2020 nicht grundlegend geändert haben.

Präsenzveranstaltungen sind im Moment Pandemie bedingt vollkommen undenkbar!

Digitalisierung im Hauruck-Verfahren? – Leitfragen für die Praxis

Was ist also zu tun? – Die Zeit der Krise nutzen und in digitale Lernformen investieren? – Das wäre zwar eine erfolgversprechende Zukunftsvision, will aber auch finanziert sein.

Zudem bindet es Zeit und Kapazitäten, sich in Grundlagen der digitalen Bildung einzuarbeiten. Dabei sollte die Leitfrage immer sein: Welche Ziele will ich mit der Digitalisierung der betrieblichen Bildung erreichen? Wer soll was und mit welchem Erfolg lernen, damit er auch in Zukunft seinen Job noch gut erledigen kann? – Muss ich meine Mitarbeiter schulen, oder sind es vor allem meine Partner, die ich in die Nutzung oder den Vertrieb meines (erklärungsbedürftigen) Produkts unterweisen muss? – Bin ich möglicherweise gezwungen, Schulungen anzubieten, damit ich Compliance Anforderungen gerecht werde? 

Dann kommen die technischen Überlegungen: Welche Systeme habe ich schon im Haus? – Will ich sie weiternutzen oder sollen sie ersetzt werden? – Was brauche ich technisch überhaupt, um meine Ziele umzusetzen? – Wie scanne ich den recht unüberschaubaren Markt, um die Technik zu finden, mit der ich den geringsten Customizing Aufwand habe? – Wer berät mich dabei unabhängig?

Zu einer genauen Analyse gehört natürlich auch immer die Überprüfung der eigenen Geschäftsprozesse. Was muss verändert, kann verschlankt werden, wenn ich den gesamten Prozess digital abbilde? – Lässt sich durch die Veränderung der Geschäftsprozesse nicht ein noch größerer Benefit erwirtschaften, als wenn ich versuche, meine jetzigen Prozesse digital nachzubauen?

Wissen ist in den meisten Unternehmen in hohem  Grade vorhanden. Aber wie muss es didaktisch aufbereitet werden, damit es lernbar, erfahrbar und in der Folge auch anwendbar wird?

Sollte ich möglicherweise gleich eine Firmenakademie aufbauen, über die auch die DNA meines Unternehmens transportiert werden kann? – Wie werden die Mitarbeiter und Partner die digitale Bildung annehmen? – Welche Kriterien müssen beachtet werden, damit das Projekt erfolgreich wird?

Das sind nur einige wenige Fragen, die im Laufe eines erfolgreichen Projekts beantwortet werden müssen. Vor allem hat jedes Unternehmen eine eigenen DNA die spezifische Fragen und Antworten notwendig macht.

Zurück in der Teeküche

Und dann bleibt immer noch das Problem der Teeküche: Schon lange weiß man, dass Menschen etwa 70 Prozent ihres Wissens durch informelles Lernen, also Lernen außerhalb von Institutionen, ungelenkt und eigentlich unbeabsichtigt, also in der Teeküche oder während der Kaffeepause erwerben. Weitere 20 Prozent werden auf Nachfrage oder durch Beobachtung von anderen Menschen,  also z.B. den Kollegen erworben. Die fehlenden 10 Prozent erwerben wir in institutionellen Bildungseinrichtungen. Damit käme die klassische Personalentwicklung auf eine Wirksamkeit von (nur) etwa 30 Prozent.

Die kommunikative Kaffeepause mit immer anderen Chatteilnehmern wäre natürlich auch in der virtuellen Teeküche Ihrer digitalen Akademie denkbar.

Wägen Sie ab, ob nicht ein Engagement in digitale Bildung ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens sein könnte.

Bleiben Sie mir gewogen! – Bis zum nächsten Mal!
Und rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen rund um die digitale Bildung haben.